Das Anführungszeichen im Französischen
Das Anführungszeichen im Französischen
Die Anführungszeichen im Französischen heissen guillemets und werden durch doppelte Winkel, mit Spitze nach aussen, dargestellt. Auf Deutsch nennt man sie typographische oder französische Anführungszeichen. Geläufig ist auch der französische Begriff selbst «Guillemets». Neben den doppelten gibt es auch die einfachen Guillemets, diese werden jedoch seltener verwendet.
In Frankreich folgt dem öffnenden Anführungszeichen ein geschützter Leerschlag und dem schliessenden Anführungszeichen geht ein ebensolcher voraus. In der Schweiz werden keine Leerschläge gesetzt.
F : Il dit à son amie : « Demain, je pars pour Paris. »
CH: Il dit à son amie: «Demain, je pars pour Paris.»
Wann wird das Anführungszeichen im Französischen verwendet?
Das Anführungszeichen wird hauptsächlich für die direkte Redewidergabe und zum Zitieren verwendet, oder um sich vom Wortinhalt zu distanzieren.
Direkte Rede: Il dit à son amie: «Demain, je pars pour Paris.»
Zitat: «On ne voit bien qu’avec le cœur. L’essentiel est invisible pour les yeux.» Antoine de Saint-Exupéry, Le Petit Prince
Sich vom Wortinhalt zu distanzieren meint, dass man eine unübliche Wortwahl getroffen hat – z. B. als derb empfundene Wörter – oder dass der Begriff nur eine Annäherung an die eigentliche Bedeutung darstellt. Ebenfalls werden Entlehnungen aus anderen Sprachen zwischen Anführungszeichen gesetzt.
Derbes Wort: Son appartement n’était pas rangé, un vrai «bordel»! (In Französisch ist bordel ein vulgärer Ausdruck für Deutsch «Bordell»; hier in der Bedeutung «heilloses Durcheinander», «Saustall»)
Annäherung: La démarche du criminel correspondait à une vraie «science». (Das Vorgehen des Verbrechers entsprach einer echten «Wissenschaft».)
Entlehnung: Le «sohan» est une spécialité iranienne.
Das Anführungszeichen und die anderen Satzzeichen in der direkten Rede.
Grundsätzlich gilt: Endet der Gesamtsatz mit dem wiedergegebenen Satz, steht das schliessende Satzzeichen innerhalb der Anführungszeichen.
Elle me dit: «Venez à trois heures.»
Elle me demande: «Venez-vous à trois heures?»
Beginnt der Satz hingegen mit der direkten Rede, entfällt der Punkt der wiedergegebenen Rede. Ein Komma steht nach dem Schlusszeichen und der Doppelpunkt wird weggelassen. Frage- oder Ausrufezeichen stehen innerhalb der Anführungszeichen, danach folgt kein Komma.
«Venez à trois heures», me dit-t-elle.
«Venez-vous à trois heures?» me demande-t-elle.
Wenn der Einführungssatz die direkte Rede unterbricht, steht er zwischen Kommas, und das Schlusszeichen wird erst ganz am Ende der wiedergegebenen Rede gesetzt – gegebenenfalls nach mehreren Sätzen.
«Venez à trois heures, me dit-t-elle, et emmenez votre camarade. Je vous attends devant le café, ajoute-t-elle en partant.»
Wann wird im Französischen kein Anführungszeichen verwendet?
Im Gegensatz zum Deutschen setzt man im Französischen Werktitel (Titel von Büchern, Filmen etc.) nicht in Anführungszeichen. Dafür werden sie kursiv geschrieben.
Adolescents et adultes aiment lire les BD telles que Luky Luke, Astérix et compagnie.