Tipps zur richtigen Aussprache im Englischen
Karoline
Deutsche Muttersprachler*innen, die Englisch lernen, müssen sich nicht nur fragen, wie Sie die rund 170,000 Wörter, die laut Oxford Dictionary derzeit in Gebrauch sind, alle behalten sollen (jetzt mal überspitzt formuliert), sondern sich auch mit den Besonderheiten der Aussprache im Englischen näher auseinandersetzen. Denn ein «e» wird nicht immer als «e» ausgesprochen, es kann auch wie ein «i» klingen oder als Schwa-Laut (gemurmelt) ausgesprochen werden. Anders als im Deutschen oder Italienischen etwa ist die Aussprache eines Lautes aus der Schreibung nicht unbedingt ersichtlich, denn je nach Wort und Betonung können einzelne Laute/Buchstaben (vor allem Vokale) ganz unterschiedlich ausgesprochen werden.
In diesem Blogbeitrag möchten wir Ihnen einige grundlegende Tipps zur englischen Aussprache geben, mit denen Sie sich einfacher unter die Muttersprachler*innen mischen können und von diesen auch gut verstanden werden.
th-Laut (/θ/ oder /ð/)
Der erste Stolperstein bei der englischen Aussprache ist für alle deutschsprachigen Lernenden mit Sicherheit der Doppelkonsonant «th». Etwas unbeholfen wird die Aussprache dieses Lautes oft mit einem Lispeln verglichen. Der häufigste Fehler ist, dass dieser Laut als «s» ausgesprochen wird. Tatsächlich berührt die Zungenspitze bei der Aussprache die Rückseite der Zähne (nicht den Gaumen). Das «th» kann entweder stimmhaft (/ð/) oder stimmlos (/θ/) ausgesprochen werden. Bei der stimmhaften Aussprache bewegen sich die Stimmbänder. Sie sollten bei der Aussprache ein Vibrieren am Hals spüren, wenn Sie die Finger anlegen.
w und v
Die wohl zweithäufigste Fehlerquelle der englischen Aussprache für deutsche Muttersprachler*innen: Das englische «v» wird wie das deutsche «w» ausgesprochen, zum Beispiel im Wort «Van». Das englische «w» wiederum wird wie das «w» in «Wow» ausgesprochen.
ps und pn
Diese Doppellaute sind ebenfalls eine häufige Fehlerquelle bei der englischen Aussprache, denn im Deutschen hat praktisch jeder Buchstabe eine Lautentsprechung. Folgt auf das «p» im Englischen aber beispielsweise ein «s» oder «n», so wird es nicht ausgesprochen, z. B. in «psalm», «psychology» oder «pneumonia». Das Wort «psalm» bietet gleich noch eine Besonderheit: das «l» vor dem «m» wird nämlich nicht ausgesprochen. Es klingt etwa wie «sahm». Genauso wird «almond» als «ahmuhnd» ausgesprochen – im Britischen Englisch zumindest, im Amerikanischen Englisch hören Sie das «l».
Stimmhafte (Verschluss-)Laute
Die stimmhaften Laute stellen oft für Schweizerdeutsche oder Süddeutsche eine Hürde dar, denn in diesen Varianten werden die stimmhaften Laute wesentlich seltener verwendet als im Hochdeutschen. Im Englischen werden beispielsweise das «d», «g» oder «b» am Ende eines Wortes tatsächlich stimmhaft ausgesprochen und nicht als stimmloses «t», «k» oder «p». Dies gilt beispielsweise für «mad», «dog» oder «pub» – im Gegensatz zu etwa «mat», «dock» oder «pup». Bei der stimmhaften Aussprache der Konsonanten ist der Vokal meist auch gedehnt, wird also länger gesprochen.
Auch das Plural-S wird stimmhaft ausgesprochen, wenn ihm ein stimmhafter Konsonant vorausgeht, z. B. bei «dogs», «pubs» oder «machines».
Zur stimmhaften und stimmlosen Aussprache im Englischen gibt es noch weitere, detailliertere Regeln. Das wäre allerdings ein Thema für mindestens einen ganzen Blogbeitrag.
Sprachrhythmus und Intonation
Im Deutschen werden einzelne Wörter eines Satzes eher als abgehakt und für sich stehend ausgesprochen, während sie im Englischen eher dazu tendieren, ineinander überzugehen. Diese Pause zwischen den einzelnen Wörtern klingt für englische Muttersprachler*innen daher etwas stakkatohaft. Eignen Sie sich daher an, Wörter in einem Satz oder Nebensatz als ganze Einheit statt für sich stehend zu betrachten. Der Rhythmus im Englischen verleiht der Sprache einen gewissen Fluss, während das Deutsche eher im Silbentakt gesprochen wird.
Die Intonation im Deutschen ist tendenziell stärker gleichbleibend als im Englischen, wo sie häufiger steigt und fällt. Wenn diese gleichbleibende Intonation zu sehr ausgeprägt ist, kann dies von englischen Muttersprachler*innen mitunter als negativ wahrgenommen werden, etwa als Zeichen von Desinteresse.
Varianten des Englischen
Wie Sie anhand des Beispiels «almond» in diesem Beitrag gesehen haben, ist es durchaus empfehlenswert, sich schon zu Beginn des Englischlernens auf eine Variante festzulegen – meist entweder American English oder British English. Es gibt nämlich wesentliche Unterschiede bei der Aussprache, bei Bezeichnungen selbst und mehr. Um sich das Lernen nicht unnötig schwer zu machen, sollten Sie daher konsequent bei einer Variante bleiben. Damit kommen Sie dann natürlich auch im gesamten englischsprachigen Ausland zurecht.
Besonderer Tipp: Wenn Sie wissen möchten, wie ein bestimmtes Wort ausgesprochen wird, können Sie einfach in eine Suchmaschine das Wort + Aussprache (oder pronunciation) eingeben und schon hören Sie die Aussprache und erhalten eine Schreibung in einfachen Buchstaben (nicht phonetischer Schrift) zur Aussprache. Auch die meisten Online-Wörterbücher bieten diese Option.
Wenn Sie Ihre englische Aussprache perfektionieren und direkt mit unseren Muttersprachler*innen lernen möchten, dann buchen Sie doch eine Probelektion bei uns! See you soon!
Wir sind native speaker und stehen ganz hinter dem Muttersprachlerprinzip! In diesem Blogbeitrag bringen wir Ihnen die Vorteile von Muttersprachler*innen im Fremdsprachenunterricht näher. Diese reichen von sprachlicher und kultureller Kompetenz bis hin zur akzentfreien Sprachvermittlung. Auch sind wir fest davon überzeugt, dass Sie Ihre Sprechkompetenz mit einer muttersprachlichen Lehrkraft besser fördern, weil Sie Ihre neuen Sprachkenntnisse direkt und sinnvoll anwenden können. Lesen Sie hier alle Vorteile!