Trennungsregeln: Unterschiede zwischen dem Deutschen und Englischen
In diesem Blogpost können Sie die Unterschiede und Gemeinsamkeiten bei den Trennungsregeln zwischen dem Englischen und Deutschen nachlesen.
Gemeinsamkeiten bei der Worttrennung
Silbentrennung
Einfache Wörter werden im Deutschen im Grunde nach Sprechsilben getrennt. Beispiele: Ver-gnü-gen, be-vor-ste-hen, Vor-sil-be.
Diese Trennung nach Sprechsilben gilt auch im Englischen, z. B. grand-fa-ther, walk-ing. Am Ende einer Zeile sollten bevorzugterweise drei, mindestens jedoch zwei Buchstaben stehen. Englische Grammatiken verweisen im Zweifelsfall auf die Einträge in einsprachigen Wörterbüchern, denn dort sind die Silben immer angegeben: break·wa·ter oder fu·ne·re·al. Diese Silbentrennung ist vor allem im amerikanischen Englisch geläufig. Alle Silben müssen zudem aussprechbar sein.
Zusammengesetzte Wörter
Im Deutschen werden zusammengesetzte Wörter nach den offensichtlichen Bestandteilen getrennt, z. B. Haus-tür, Schiff-fahrt, Damen-jacke.
Im britischen Englisch richtet sich die bevorzugte Worttrennung in zusammengesetzten Wörtern oft nach der Etymologie, z. B. dem griechischem oder lateinischem Ursprung, Prä- und Suffixen.
Feststehende Konsonanten- und Vokalverbindungen
Es gibt im Deutschen bestimmte Konsonantenverbindungen (z. B. ch, ck, sch oder ph), Doppellaute (z. B. ai, au, äu, ei oder eu) und stumme Dehnungsbuchstaben (e und i), die nicht abgetrennt werden.
Einige Vokalverbindungen werden auch im Englischen nicht getrennt, was hier zu einer Untrennbarkeit des gesamten Wortes führen kann, z. B. power oder prayer. Bestimmte Konsonantenverbindungen werden ebenfalls nicht getrennt, wenn sie als Einheit ausgesprochen werden (z. B. th oder ph).
Lesefluss und Sinnentstellung
Worttrennungen, die den Lesefluss stören oder gar den Wortsinn entstellen, sollten vermieden werden, selbst wenn sie die Regeln eigentlich befolgten, z. B. Die-besgut statt Diebes-gut, Au-tomaten statt Auto-maten oder Brau-nerde statt Braun-erde.
Der Lesefluss hat bei der Worttrennung im Englischen oberste Priorität. Mit diesem Argument wird beim Schreiben auch dazu geraten, die Worttrennung möglichst überhaupt nicht oder nur einzusetzen, wenn sie unvermeidbar ist (beispielsweise in Zeitungskolumnen).
Unterschiede bei der Worttrennung
Mehrere Konsonanten und Konsonant im Wortinneren
Bei mehreren Konsonanten hintereinander steht im Deutschen der letzte Konsonant in der neuen Zeile. Ein einzelner Konsonant steht ebenfalls in der nächsten Zeile, z. B. Au-gen, Trop-fen, Pfer-de. Die Regel, «s» und «t» niemals zu trennen, gilt nach der Rechtschreibreform nicht mehr.
Im Englischen wird häufig die Worttrennung nach dem ersten Konsonanten empfohlen, z. B. mon-strous. Bei den Doppelkonsonanten gibt es allerdings eine Gemeinsamkeit. Hier wird zwischen den beiden Konsonanten getrennt, z. B. bat-tle.
Kurze Vokale
Ein kurzer Vokal steht im Englischen bei der Worttrennung nicht alleine, z. B. rap-id. Im Deutschen geht dies durchaus, z. B. bei kna-ckig.
Zusammengesetzte Wörter mit Bindestrich
Diese werden im Englischen nicht getrennt, selbst wenn dies für einzelne Bestandteile des Wortes möglich wäre. Dementsprechend wird father-in-law am Zeilenende nicht zu fa-ther-in-law.
Eigennamen
Eigennamen werden im Englischen generell nicht getrennt, selbst wenn die Sprechsilben dies zuliessen.
Fazit:
Im Deutschen gibt es für die Worttrennung vom Duden festgelegte Trennungsregeln, während die letzte Instanz bei der Worttrennung im Englischen die Angabe im Wörterbuch ist. Ziehen Sie dieses beim Verfassen Ihres englischsprachigen Textes im Zweifelsfall heran: Oxford Dictionaries für britisches Englisch und Merriam Webster für amerikanisches Englisch. Allgemein ist die Worttrennung im Englischen viel weniger gebräuchlich als im Deutschen.
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Quellen:
http://www.duden.de/sprachwissen/rechtschreibregeln/worttrennung
https://en.wikipedia.org/wiki/Hyphenation_algorithm
http://www.oxforddictionaries.com/
www.merriam-webster.com
Summers, Della: Longman Dictionary of Contemporary English, 3. Auflage, Essex, 2003
Gee, R. and Blundell, K.: English grammar, London, 1983
Autorin: Karoline (Übersetzerin Deutsch - Englisch für nativespeakers.ch)